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Die häufigsten Fragen von Eltern zum Thema Sprachreisen


Interview mit Peter Schuto - 1. Vorsitzender des FDSV - Fachverband Deutscher Sprachschulen und Sprachreise-Veranstalter e.V. von 2013 - 2022

Qualitätsstandards bei Schülersprachreisen

Welche Sprachreise ist die richtige für mein Kind? Auf was muss ich achten und wie sieht es gerade in diesen Zeiten mit der Sicherheit und den Hygienekonzepten aus? Antworten auf alle Fragen liefert der Fachverband Deutscher Sprachschulen und Sprachreise-Veranstalter (FDSV), ein Zusammenschluss von 32 führenden Sprachschulen in Deutschland und Sprachreiseveranstaltern mit weltweiten Angeboten. Der Verband hat strenge Qualitätsanforderungen an Sprachreisen entwickelt und hilft bei der Auswahl der passenden Sprachreise.

Peter Schuto, der langjährige 1. Vorsitzende des FDSV, hat uns einige allgemeine Fragen zum Thema Sprachreisen, zur Coronalage und auch zum aktuellen Stand nach dem Brexit beantwortet.

Wie erkenne ich einen seriösen Jugend- und Sprachreiseveranstalter?

Peter Schuto: Die Antwort ist relativ einfach: Es gibt die Fachverbände FDSV und Reisenetz, die in enger Abstimmung untereinander verbindliche Qualitätsrichtlinien zu allen Aspekten von Jugendreisen und insbesondere Sprachreisen entwickelt haben. Prüfe die Angebote, ob sich der jeweilige Veranstalter diesen Expertennetzwerken angeschlossen hat! Denn dann lässt er sich in die Karten gucken, das heißt, er wird regelmäßig überprüft und hat sich verpflichtet, die Branchenanforderungen und Standards einzuhalten – ohne Wenn und Aber.

Ab welchem Alter sind Sprachreisen denn geeignet?

Peter Schuto: Im Grunde gibt es keine Grenze nach unten. Wichtig ist: Das Programm muss auf die Altersgruppe zugeschnitten sein. Je jünger, desto spielerischer ist das Programm gestaltet. Für die jüngsten Gäste bietet sich z. B. auch eine Sprachreise innerhalb Deutschlands an. Rein statistisch ist die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer bei ihrer ersten Sprachreise zwischen 12 und 14 Jahre alt.

Wie lange sollte man die Fremdsprache denn schon gelernt haben?

Peter Schuto: Auch absolute Anfänger profitieren und machen gerade vor Ort oft sehr schnell Fortschritte. Wichtig ist nur, dass die gebuchte Reise und der jeweilige Sprachkurs dem Kenntnisstand entsprechen – nutze hier das Beratungsangebot der Veranstalter.

Und wie lange sollte eine Sprachreise dauern?

Peter Schuto: Je länger der Sprachkurs und der Aufenthalt sind, desto größer ist der Lerneffekt. Doch auch im kurzen Format – bereits ab einer Woche – sind die Lernerfolge enorm. Nicht zuletzt, weil der Aufenthalt vor Ort eine ganz neue Motivation schafft.

Sind Sprachreisen teuer?

Peter Schuto: Nicht unbedingt. Auch im Ausland und sogar in Deutschland gibt es eine Fülle von Reiseangeboten. Eine einwöchige Reise nach Südengland mit dem Bus ist inklusive Vollpension, Sprachkurs, Betreuung und Freizeitprogramm schon für um die 1000 € zu haben. Und es muss ja nicht immer eine „echte" Sprachschule sein, oft bietet ein Sprachcamp bereits den gewünschten Erfolg. Dort werden die Spracheinheiten mit dem Schwerpunkt Kommunikation eher in einem Umfeld von Urlaub und Erholung angeboten.

Sprachreisen gehen oft nach England. Kann eine Sprachreise dorthin aktuell empfohlen werden?

Peter Schuto: In jedem Fall! Eine Fremdsprache lernt man anerkanntermaßen da am besten, wo sie gesprochen wird. England ist seit Jahrzehnten das Ziel Nummer 1 für Sprach-Lernende. Die Erfahrung zahlt sich aus durch einen hohen professionellen Standard – England stellt weltweit die Normen und Methoden zum Erlernen des Englischen auf – und eine großartige Willkommenskultur. Das Eintauchen in die Kultur ist einfach und macht Lust aufs Sprachlernen. Tolle Strände, einzigartige Kulturstätten wie z. B. Stonehenge und Städte wie London sind touristische Highlights. Und das Wetter ist definitiv besser als sein Ruf! Der Brexit hat zwar für große mediale Aufmerksamkeit gesorgt, birgt aber keine Reiseprobleme. Bei der Einreise hat Großbritannien eigentlich immer schon intensiver kontrolliert als unsere direkten Nachbarländer. An der Grenze bemerkt man heute so gut wie keinen Unterschied zu früher – auch wenn man jetzt einen Reisepass und ab April 2025 eine elektronische Einreisegenehmigung benötigt. Letztere ist aber einfach zu beantragen, per App oder online.

Kann man denn auch sicherstellen, dass außerhalb des Mutterlandes der Sprache der Unterricht qualifiziert abläuft?

Peter Schuto: Wie gesagt, die Engländer haben das Sprachreisen quasi erfunden und setzen bis heute die weltweit gültigen Standards. Das bedeutet, dass die Qualität des Sprachunterrichts von der Ausbildung der Lehrer bis hin zu den Unterrichtsmethoden weltweit auf vergleichbarem Niveau ist. Bereits im vergangenen Jahr haben sich viele neue Wege gefunden, den fremdsprachlichen Unterricht auch zum Beispiel in Deutschland so aufzubauen, dass er von Muttersprachlern gestaltet wird und die Qualitätskriterien mehr als erfüllt werden. Gerade in diesen Monaten, mit geschlossenen Schulen und fehlendem Unterricht, kann ein zusätzliches Sprachangebot mit Schwerpunkt Konversation viel verlorenes Vertrauen in die Sprachkompetenz zurückholen.

Wie und wodurch unterscheidet sich denn Sprachunterricht von anderen Schulfächern?

Peter Schuto: Man kann es nicht deutlich genug sagen: Es ist ein großer Unterschied, ob ich zum Beispiel mathematische Formeln lerne und anwende oder eine Sprache. Denn Sprache lerne ich nur durch aktives Sprechen, in möglichst authentischen Alltagssituationen. Und da gibt es – nicht nur durch die Versäumnisse während der Pandemie – jetzt ganz viel Nachholbedarf! Unsere Schülerinnen und Schüler in Deutschland sollen in den 45 Minuten einer Schulstunde eine Sprache lernen und vertiefen. Das kann ja nicht effizient sein bei – rein rechnerisch – zwei Minuten Redezeit pro Schüler!

Im Video wird die Arbeit des FDSV vorgestellt und erläutert, welche wesentlichen Vorteile eine Sprachreise hat und worauf man bei der Buchung achten sollte.

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